Grundsätzlich weisen ältere Berufstätige andere Kompetenzen auf als jüngere, wobei diese nicht weniger wertvoll sind. Mehrere Untersuchungen zeigen deutlich, dass beispielsweise die kristalline Intelligenz im Verlauf des Lebens zunimmt – dies betrifft praktisches, erfahrungsbasiertes Wissen sowie die Fähigkeit zur Selbstreflexion.
In der Regel ist die Sozialkompetenz bei älteren Arbeitnehmenden stärker ausgeprägt – dank ihrer Lebenserfahrung verfügen sie über mehr Menschenkenntnis, die ihnen bei Konflikten oder Verhandlungen zugutekommt. Dank der inneren Reife sind sie in der Lage, bestimmten Situationen gelassener gegenüberzustehen und als “Ruhepol” Stabilität in Teams zu bringen. Im Gegensatz zu jüngeren, ehrgeizigen Mitarbeitenden sind sie weniger aufstiegsorientiert und loyaler gegenüber ihren Arbeitgebenden. Zudem können ältere Arbeitnehmende oftmals auf ein breiteres Netzwerk zurückgreifen und umgehend jemanden zur Klärung eines Problems beiziehen.
Was ebenfalls häufig auffällt, ist, dass ältere Arbeitnehmende weniger Absenzen haben und besser auf ihre Gesundheit achten. Eine Erklärung könnte sein, dass sie in ihrer beruflichen Laufbahn vielleicht schon einmal an ihre Grenzen gestossen sind und folglich wachsamer gegenüber ihren eigenen Ressourcen sind.
Grosse Chance: Der demografische Wandel
In den nächsten Jahren erreichen fast 1 Mio. Menschen in der Schweiz das Pensionsalter. Dadurch entsteht eine massive Lücke, die weder durch eine Mehrbeschäftigung von Frauen noch durch eine verstärkte Migration ausländischer Fachkräfte zu kompensieren ist. Politik und Wirtschaft befinden sich in einem ständigen Diskurs darüber, wie diese Herausforderungen am besten zu bewältigen sind. Am nachhaltigsten scheint die Verlängerung des Erwerbslebens zu sein, was mit positiven Anreizen durch sogenannte “Einarbeitungszuschüsse” gefördert wird. Zu bemerken ist jedoch, dass solche Zuschüsse aktuell nur für Personen gelten, deren Vermittlung erschwert ist. Dennoch kann sich der demografische Wandel bzw. das Arbeitskräftedefizit zugunsten älterer Arbeitnehmenden auswirken.
Mein Tipp:
Betrachten Sie Ihr Alter nicht als Makel oder gar als defizitär, sondern als absoluter Gewinn für ein Unternehmen. Bei einer beruflichen Neuorientierung ist es essenziell, dass Sie Ihre eigenen Fähigkeiten genau orten und eine positive Haltung einnehmen. In einer Einzelberatung werden wir uns ausreichend Zeit dafür nehmen, ein persönliches Kompetenzprofil zu erstellen.